Im Sommer ist und bleibt in der Landeshauptstadt München der Biergarten ein beliebtes Ausflugsziel in der Freizeit. Ob direkt im Herzen der Stadt am Viktualienmarkt, am Flaucher oder draußen in der Hirschau. Aber auch in anderen Städten Deutschlands soll es ja sowas ähnliches wie Biergärten geben, z.B. der Schumachers Biergarten in Hamburg oder den Biergarten am Tempelhofer Feld in Berlin. Überall wollen die Leute in ihrer knappen Freizeit ein wenig in der Sonne sitzen und zum Abend einen schönen Sonnenuntergang genießen. Aber natürlich gibt es nur bei uns in Bayern den echten Biergarten und vor allem die Mass. Wenn man so im Biergarten sitzt, hat man ja Gelegenheit ein wenig die anderen Gäste im Biergarten zu beobachten. Wir haben zusammengestellt, was uns für unterschiedliche Biergarten-Typen aufgefallen sind:

Der Tourist

Von den berühmten bayerischen Biergärten hat er im Reiseführer gelesen. Und das muss der Tourist natürlich unbedingt einmal selbst ausprobieren. Bewaffnet mit Fotoapparat und einem Wörterbuch Deutsch – Bayrisch sucht er Anschluss zu uns Einheimischen. Im bedienten Bereich dann: „Einen Maas, bitte!“ Nein, bitte einfach im Selbstbedienungsbereich holen und nicht aussprechen, Du kannst es einfach nicht 😉 Ansonsten erzählt der Touri gerne von den kleinen Bieren die es bei ihm zu Hause gibt und wundert sich über das ständige Anstoßen.

Der Quatscher

Er ist im Prinzip ein Einzelgänger, aber im Biergarten kommt er voll auf Touren. Er setzt sich gerne zu Leuten dazu und quatscht sie ungefragt voll. Nicht selten beginnt der „Quatscher“ seine Sätze mit: „Wusstet Ihr eigentlich schon …“. Wenn man Zeit und Lust hat, kann man sich hier bei interessanten Themen sprichwörtlich „festquatschen“, allerdings nur wenn man auch Contra bieten kann, denn sonst ist die Themenwahl oft sehr einseitig.

Die Organisierten

Mit Rücksäcken und vollgepackten Taschen schleppen sie alles an, was die heimische Küche hergegeben hat. Tischdeckchen, Besteck, selbstgemachten Obazda in Tupperware, Kuchen für den Nachtisch. Alles ist dabei. Bei größeren (Geburtstags-)Runden werden sogar Biertische zusammengestellt, damit alle Platz haben. Vor allem Mädelsrunden sind hier oft zu sehen. Wobei deren exzessiver Konsum von Apfelsaft- und Weißweinschorle einen oft nachdenklich werden lässt… ähhh, bin ich wirklich im Biergarten?

Biergarten München obazda und breze

Der Ur-Bayer

Natürlich in der Lederhose und vielleicht sogar mit Gamsbart am Hut sitzt der Ur-Bayer auch gern mal allein am immer gleichen schattigen Liebings-Platz. Vor sich die Mass. Zum Essen gibt es nur a Brezen und an Radi. Mehr braucht man ja auch nicht. Er hat es auch nicht eilig und schaut nicht auf die Uhr. Die innere Uhr ist sozusagen das, was er getrunken hat. Er spürt an Hand des Konsums, ob er noch bleibt oder nicht.

Ur-Bayer Biergarten Augustiner

Studenten

Sie kommen meistens in Horden, betont lässig und entspannt in Flip-Flops und kurzen Hosen. Die coole Sonnenbrille darf nicht fehlen. Zu essen gibt’s nicht immer etwas, dafür fließt das Bier und mit der Kippe in der Hand wird vom chilligen Besuch am Eisbach erzählt oder wie die nächste Prüfung laufen soll.

Die Businesskasper

Berater und andere Business People suchen gerne mal die Ruhe vom stressigen Arbeitsalltag unter den Kastanien im Biergarten, aber eigentlich reden sie auch dort nur über das Business. Berater ist man ja immer, nicht nur im Offices, sondern auch in der Freizeit. Und dann klingelt auch noch das Smartphone… ring… ring… ring…

Fußballfans und Junggesellenabschiede

Für beide Gruppen gilt, lieber Abstand halten. Früher oder später springen sie auf jeden Fall auf und singen lautstark: „Olè, olè, olè, olè, …we are the champions, olè!“. Ohren zu und durch. 😉 An diesen Gruppen merkt man, dass „mehr Bier“ nicht immer gut ist. Junggesellenabschiede sieht man in München und in den Biergärten fast jedes Wochenende irgendwo. Oft artet der Spaß auch aus. Im Augustinerkeller sind darum die trinkfreudigen Gruppen nicht mehr willkommen, bisher jedoch noch ein Einzelfall in München.