Er hat geholfen, Superhelden wie Spider-Man, die Fantastic Four, Daredevil und den Hulk zu erschaffen: Ende des Jahres wird Comic-Buch Autor Stan Lee 95 Jahre alt. Und spätestens seit der Mann mit der ikonischen Brille bei The Big Bang Theory wie ein Halbgott verehrt wurde, ist sein Name auch bei uns einem breiten Publikum bekannt. Jetzt ist Stan Lee mit seiner neuesten Idee zurück: Lucky Man zeigt die Geschichte von Harry Clayton, Detektiv im Morddezernat, dem die Macht verliehen wird, über das Glück zu herrschen.

Der Plot

Harry Clayton (James Nesbitt) ist eigentlich kein Vorzeige-Cop: Der Mitarbeiter des Morddezernats in Central London leidet an Spielsucht und steckt bereits mit mehreren tausend Pfund beim Besitzer eines Casinos in den Schulden, als ihn zu allem Überfluss auch noch seine Frau Anna (Eve Best) verlässt und die gemeinsame Tochter mitnimmt. Dann trifft er aber auf die mysteriöse Eve (Sienna Guillory), die ihm nach einer gemeinsamen Nacht ein seltsames Armband umlegt, welches ihm übernatürliches Glück verleiht. Und natürlich kann Harry nicht anders, als das Armband für seine Zwecke einzusetzen und sich seinen Reichtum zurück zu erspielen. Die Prämisse der Geschichte: Glück gleicht sich immer aus, so auch bei Harry. Denn schon bald findet er heraus, dass das Armband gar nicht für ihn bestimmt war – und der eigentliche Empfänger möchte es sich von ihm zurück holen. Jetzt muss Harry auf die harte Tour lernen, dass das Glück seinen Preis hat.

Großer Erfolg

Natürlich konnten die Leute beim britischen Sender Sky 1 schlecht nein sagen, als die Legende ihnen die Idee präsentierte. Und die Umsetzung ist geglückt: 1,49 Millionen Menschen sahen im Schnitt die Folgen der ersten Staffel, ein Rekord im Drama-Genre für den Sender. Man munkelt, dass die Fans von Harry – der mit Vorliebe Glücksspiele wie Roulette oder Poker spielt – seit dem Erscheinen der Serie die Online-Casinos unsicher machen, um es ihrem großen Vorbild gleich zu tun. In der Tat erfreuen sich die Spiele, die Harry spielt, immer größerer Beliebtheit unter den Fans der Serie aber auch in der Online Gaming Community. Denn all die Spiele die Harry mag, unter anderem das Roulette, gibt es natürlich auch im echten Leben zu spielen – allerdings ohne Armbänder, die dem Träger übernatürliche Kräfte verleihen. Das ist aber vielleicht auch besser so: Besondere Spannung kommt in der Serie nämlich dadurch auf, dass Harry das Glück nicht immer kontrollieren kann. Manchmal lässt es ihn auch einfach im Stich – wie im echten Leben. Besonders in brenzligen Situationen fiebert man als Zuschauer daher ziemlich mit. Und Harry überträgt das Glück nicht auf andere, er stiehlt es von ihnen – beim Casino-Besitzer bei dem er in der Kreide steht, freut ihn das noch. Doch als Kollegen und Bekannte sterben, begreift er, dass mit dem Glück nicht zu spaßen ist.

Glück als Superkraft

Gedreht und produziert wird Lucky Man in London, ausführende Produzenten sind Richard Fell und Gareth Neame – Stan Lee arbeitet lediglich als Co-Produzent direkt an der Serie mit. Die Serie wird auch in Deutschland auf Sky 1 ausgestrahlt, sowie auf dem Streaming Dienst NOW TV und geht in der Originalfassung ab 2018 in die dritte Staffel. Laut eigenen Angaben hatte Lee die Idee zur Serie, weil Fans ihm immer wieder die Frage stellten, welche Superkraft er am liebsten besitzen würde. Für ihn eine klare Sache: Großes Glück zu haben, das wäre die beste Kraft von allen. Und alle Fans der 95-jährigen Legende hoffen, dass der Wunsch nach seiner Lieblingskraft für ihn in Erfüllung geht: Immerhin profitieren alle Fans von Superhelden davon, wenn Stan Lee noch lange, lange unter uns weilt.